Dichter sein

Das Theater in der Stadt

nen Wettbewerb gestartet hat:

Mach mit, ob Hüne oder Wicht

und schreib ein Schüttelreimgedicht. 

Dann liest du es, ob Wicht, ob Hüne,

direkt auf der Theaterbühne!

Und seist du Hüne oder Wicht,

gewinnst du dann oder auch nicht. 

 

Unser lieber Emmerich 

dichtet bisher nur für sich. 

Doch dieser Wettbewerb, oh Mann,

spricht ihn wirklich heftig an.

Drum steht nach Wochen unser Hüne

im Licht auf der Theaterbühne

und liest nach einem netten Wicht

sein kleines Schüttelreimgedicht:

 

„Es treffen auf dem Tummelfest

sich zum berühmten Fummeltest

die weltbekannten Hodenlosen

in ihren bunten Lodenhosen. 

 

Sie testen dort ihr Kuschelwissen

und springen in die Wuschelkissen,

die dort an jener Doppelhecke

sich türmen auf der Hoppeldecke. 

 

Ganz unten liegt ein dicker Schussel,

ganz oben drauf ein schicker Dussel,

so hat man dicht beim Rasenhaufen

so richtig Spaß beim Hasenraufen.“

 

Die Jury war recht amüsiert,

jedoch nicht wirklich interessiert 

und setzte diese Schüttelsätze

auf den letzten aller Plätze. 

 

Die Trauer pulst durch Emmerich,

der missverstanden unterm Strich 

ganz ohne Schirm und nassverklebt

im Regenguss nach Hause strebt. 

 

Doch vor dem Haus steht eine Meute,

ganz sicherlich so elf, zwölf Leute:

„Oh Emmerich, wir saßen lauschend,

dein Gedicht war so berauschend!“

Küsschen Küsschen, Blumenstrauß,

so kommt Emmerich nach Haus. 

 

Im Arm die Blumen, die zerdrückt,

der Dichter selig und beglückt,

sitzt bei gelbem Kerzenschein 

und trinkt ein kleines Gläschen Wein. 

 

Was lernen wir aus der Geschichte

über Verse und Gedichte?

Und mag auch noch soviel gescheh’n:

Gefallen macht Gedichte schön!