Was im Zimmer geschah
Dies Zimmer, welches ganz gewöhnlich,
kennt Emmerich, er wohnt hier nämlich.
Und so geht er mit forschem Schritte
durch den Raum bis in die Mitte,
um dann, so muss man es beschreiben,
wie angewurzelt steh'n zu bleiben.
Die Stirn ist ziemlich kraus gezogen,
der Rücken leicht nach vorn gebogen,
er schaut verdutzt, es rutscht die Hose,
so steht er da in Denkerpose.
Ein Blick zum Fenster und zur Tür,
"Da bin ich ... doch was will ich hier?"
Er geht ein gutes Stück zurück
und hofft so auf das kleine Glück,
dass die Gedanken, die vergangen
und die sich irgendwo verfangen,
auf den schon mal verfolgten Wegen
beginnen, sich ihm darzulegen.
Doch bringt das Hin- und Hergegehe
nicht mehr als das Herumgestehe.
Und so begibt er sich auch schon
in die Liegeposition.
Dann sieht man ihn im Sessel sitzen,
doch scheint auch dies nicht viel zu nützen.
Doch da! Ein echter Blitzgedanke
durchbricht im Großhirn eine Schranke:
Er wollte wohl, das ist's gewesen,
die Zeitung holen und sie lesen.
Beschwingt, weil er's enträtselt hat,
schreitet Emmerich zur Tat.
Er holt die Zeitung und ne Tasse
und entschwindet zur Terrasse.
Derweil, in dem besagten Zimmer,
sieht man einen grünen Schimmer.
Dort in der Ecke leben stumm
sechs Fische im Aquarium.
Sie schwimmen rum und wundern sich:
Kein Futter heute, Emmerich?