Die antwortfreie Frage

Es hadert unser Emmerich:
Warum gerade immer ich?
Wer tritt mitten in die Pfütze?
Wem klaut der Sturmwind seine Mütze?
Und wem fällt beim Kugelstoßen 
die Kugel auf den Zeh, den großen?
Alles guckt auf Emmerich,
denn darin ist er großartich. 

Geht‘s darum Kleidung zu verschmutzen,
Salz statt Zucker zu benutzen,
oder wenn ein Glas, das voll,
vom Tisch herunterfallen soll,
bricht ein Stuhl bei der Frau Meier
ihrer schönen Trauerfeier,
explodiert der Sahnespender,
kollabiert der Blumenständer,
rutscht Mona Lisa aus dem Rahmen,
vergisst man eines Freundes Namen,
kippt man beim Knien in der Messe
und erregt so das Interesse,
wie tief der Fettnapf immer sei,
Emmerich, der ist dabei.

Fällt eine Vase von der Kante
und durchnässt die gute Tante,
tritt beim Erfrischungsgang nach Tisch
wer in ein Häufchen, das noch frisch
und wenn beim Violinkonzert
man plötzlich jemand schnarchen hört:
„Sieh an“, denkt jedermann bei sich,
„ganz ohne Zweifel: Emmerich!“

„Warum“, fragst du dich sicherlich,
„umgibt man sich mit Emmerich?“
Die Antwort aber ist dabei
ganz sicher völlig einerlei.