Wanderfreuden
Die Leistungen von Emmerich
beim Sport sind eher wunderlich
und doch beschließt er gegen zehn,
er würde heut gern wandern geh’n.
Ganz unten in der alten Truhe
sind irgendwo die Wanderschuhe.
Im Rucksack Dinge, die gut schmecken
und ein paar wolligweiche Decken.
Da schwingt sie auf, die Gartentür
und Emmerich, er tritt herfür!
Man sieht an seiner Wanderkluft
wie heftig die Natur ihn ruft.
Erfreulich, wie gut vorbereitet
er schwungvoll-flott den Weg beschreitet.
Doch schon nach einem Kilometer
ist da ein kleiner Schmerz, ein steter.
Der zieht vom Knöchel bis zur Wade,
was erstens schlecht und zweitens schade.
Bereits nach Kilometer zwei
sehnt er sich eine Bank herbei.
Doch Emmerich folgt einem Plan
Und zieht tapfer seine Bahn.
Noch einhundert…
dreihundert…
vierhundertundfünfzig...
fünfhundert…
fünfhundertundzwanzig Meter
und dann versagen seine Treter.
Er kann noch grad fürs Picknick decken
und muss dann seine Beine strecken.
Doch trotz der Decken auf dem Boden
schmerzen plötzlich seine Ho...
...öööhm…
Ach Mist, das zieht bis in den Rücken,
dazu auch noch die vielen Mücken!
In seiner Limo schwimmt soeben
eine Hummel um ihr Leben.
„Mein Freund, halt durch!“, ruft Emmerich,
„Greif diesen Halm, ich rette dich!"
Nach dieser Bergung wird besonnen
die Erstversorgung vorgenommen.
Emmerich liest „Winnie Pooh“,
die Hummel hört im Liegen zu.
Emmerich liegt auf der Wiese,
die Hummel trocknet in der Brise.
Emmerich mampft Kekse runter,
die Hummel wird jetzt langsam munter.
Emmerich sitzt auf nem Hügel,
die Hummel putzt sich ihre Flügel.
Emmerich schreibt ein Gedicht,
die Hummel intressiert das nicht.
Der Rotklee dort direkt am Bache
ist ganz eindeutig Hummelsache!
Der Retter packt die Kekse ein
und fährt mit einem Taxi heim.
Zu Haus sitzt er mit einer Kanne
voll Tee in seiner Badewanne.
Doch innerlich nimmt er schon Schwung
für seine nächste Wanderung.