Warteschlangenblues

Emmerich steht schon recht lange
im Markt an einer Kasse Schlange.
Da zückt ein Mann, der vorne weiter
sein Portmonee und lächelt heiter.
Die Summe, die die Kasse nennt,
die zählt er langsam, Cent für Cent.
Doch plötzlich wird er dann gewahr,
dass da ein Cent zu wenig war.
Er tut, als würd ihn das genieren
und meint, man könnt ja was stornieren,
oder er holt seine Karte
von seiner Frau, die draußen warte.
Es stellt sich bald danach heraus:
Die Frau ging leider schon nach Haus.
Alsdann storniert man den Salat,
weil er für den nichts übrig hat.

Erneut kommt alles zum Erliegen,
Frau Z. vergaß den Kohl zu wiegen
und der Kassierer eilt behende 
zur Waage, die am andren Ende. 
Man steht und wartet, reckt die Glieder,
der Kassenmensch kommt gar nicht wieder. 
Dem Emmerich wird Angst und Bange
und er wechselt schnell die Schlange.

Doch das ist ein fataler Fehler,
denn es steht dort Hermann Köhler,
der sich noch schnell die Schuhe bindet
und dann sein Geld nicht wiederfindet.
Bei Emmerich die Stimmung kippt,
denn alles ist schon eingetippt
und der Kassierer kommt zum Schluss,
dass man jetzt wohl stornieren muss,
wozu man einen Schlüssel braucht,
der bisher noch nicht aufgetaucht 

DA!!! ... Der Kassierer mit dem Kohl
kommt wieder und beeilt sich wohl
und Emmerich schiebt wie im Fieber
seinen Wagen wieder rüber,
jedoch vergaß Frau Z. dann auch
Spinat zu wiegen und den Lauch
worauf der Kassenmensch sich windet,
wortlos aufsteht und entschwindet.

Emmerich zieht sich zurück,
nach hinten links, ein kleines Stück. 
Dort lässt er seinen Wagen stehn,
er wird wohl heute essen gehn.