Winteremmerichgedicht
Der Winter, sagt sich Emmerich,
ist so richtig was für mich!
Während Klirrfrostkälte meist
in die rote Nase beißt
und wolligweiche Watteflocken
sich an die kahle Hecke docken,
zieht Kräutertee in einer Tasse,
dazu ein Keks der Extraklasse.
Recht oft umwirbelt man geschickt
sich mit dem Schal, der lang gestrickt,
platziert den Kopf in eine tolle,
sehr fröstelferne Bommelwolle.
Die Hände fahren durch die Ärmel
voll fluffigdicker Jackenwärme
und gleich darauf steckt man die Finger
in weiche Antikältedinger.
Die Füße, die in Socken liefen
erkunden Winterstiefeltiefen,
dann öffnet man die Tür und stellt
sie in die Winterglitzerwelt.
Knirschigknarzend wird gestapft,
glaskalt das Eis vom Dach sich zapft,
im Spiel von Wind und Sonnenglanz
sieht man den Winterwirbeltanz.
Der Atemhauch mit Zimtsternduft,
der fröhlich wirbelnd in der Luft
den Weg zu deiner Brille weiß,
gefriert zu Blumen dort aus Eis.
Frostblaue Luft, trostgoldnes Licht,
das sich den Weg durchs Fenster bricht
und auf die Decke, weiß und kalt
ein warmes, gelbes Muster malt.
Der Winter, sagt sich Emmerich,
ist so richtig was für mich.
mit Wundern, Frost und Lichterschein,
mit Wärme, Keksen und Daheim.