Waldesglück

 

Emmerich geht durch den Wald,

der Himmel blau, die Sonne knallt.

Ein Lüftchen wackelt an den Blättern,

die Vögelein ein Liedchen schmettern. 
 

Durch sein Hirn, da schleicht mit List

der Eindruck, dass er glücklich ist. 

Der Eindruck stoppt an einer Windung

und sieht dort neben der Verbindung

ein Karma, welches böse blickt

das macht den Eindruck  ganz geknickt. 
 

Doch Emmerich blickt auf zwei Rosen,

die innig einen Stamm liebkosen. 

In Rosenblättern spielt das Licht

und Emmerich kann anders nicht!

Er seufzt und knipst dann wie ein Wilder

mit seinem Handy Rosenbilder. 
 

Der Eindruck (eben noch recht klein)

haut dem Karma eine rein. 

Zwei bis drei gezielte Schläge,

so zieht das Karma seiner Wege.

Der Eindruck siegt und wächst und dann

schwillt er zur Gewissheit an. 
 

Vom Glück beseelt ist Emmerich 

Und wähnt im siebten Himmel sich.

Er sieht nen Baumstumpf und ein Mann

der sitzt darauf und blickt ihn an

und lächelt plötzlich nur für ihn

und Emmerich, er schmilzt dahin. 
 

Doch weil dies Lächeln er missdeutet,

ist das Drama eingeläutet:

Emmerich in Glut und Hitze

treibt das Geschehen auf die Spitze,

umarmt den Lächler sanft und stille

Verlust des Zahnes, Bruch der Brille.

 

Bevor wir nun den Wald verlassen,

lasst mich noch die Moral verfassen:

Bewahrt auch in der Glücksanwandlung

Contenence in eurer Handlung.